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Wenn man im Job nicht weiterkommt…

Wenn man im Job nicht weiterkommt…

In meiner Rolle als Career Advisor bei Swiss Leaders habe ich in den vergangenen zwei Wochen mehrere Beratungsgespräche mit Kalaidos FH-Studierenden geführt, in denen die zentrale Frage lautete: Soll ich mir einen neuen Job suchen?

Auch wenn die Rahmenbedingungen unterschiedlich sind, gibt es doch Gemeinsamkeiten in der Problemstellung der Ratsuchenden: Sie sind ehrgeizig, übernehmen gerne Verantwortung, wollen Neues ausprobieren und sich weiterentwickeln. Ihre Arbeitgeber profitieren von dieser Einstellung. Sie übertragen ihnen mehr Aufgaben und nutzen ihr "Growth-Mindset", oftmals jedoch ohne die Funktion, Verantwortung oder den Lohn entsprechend anzupassen. Oftmals bleiben die Arbeitgeber vage in Bezug auf nächste Karriereschritte.

Soll man den Job wechseln?

Ich versuche in der Beratung als erstes herauszufinden, warum jemand den Job wechseln will. Ist es die Unternehmenskultur, sind es die Menschen, mit denen man zusammenarbeitet, oder gibt es etwas anderes, das einem belastet? Indikatoren für einen möglichen Jobwechsel sind:

  • Fehlende Wertschätzung: Man wird nicht gehört, es fehlt an Respekt und man wird ausgenutzt. Warnsignale sind fehlende Dankbarkeit, hektische Kommunikation per E-Mails, unrealistische Fristen und Erwartungen sowie Missachtung des Privatlebens oder Mikromanagement.
  • Lustlosigkeit, Müdigkeit: Wenn "Auszeiten" fehlen und Grenzen nicht respektiert werden, führt dies zu einem Ressourcenverschleiss. Solche körperlichen Anzeichen, die länger andauern, sind Gift und haben Auswirkungen auf alle Lebensbereiche.
  • Nichts Neues lernen: Viele Ratsuchenden sind ehrgeizig und wollen herausgefordert sein. Das Gefühl des Stagnierens und wichtige Jahre zu vergeuden, führt zu Frustrationen.

Das Situationsdiagramm, das vor dem Beratungsgespräch ausgefüllt wird, vermittelt einen ersten Eindruck über die eigenen Ressourcen. Habe ich die Ressourcen, neben der Arbeit, dem Studium und dem Privatleben den Stress durch Jobsuche auf mich zu nehmen? Es erfordert Mut, sich zu entscheiden, den aktuellen Job zu kündigen. Zudem kann eine frustrierende Jobsuche entstehen, wenn im Lebenslauf Erfolge und Erfahrungen fehlen, die dem Personalverantwortlichen signalisieren, dass man für den nächsten Karriereschritt bereit ist. Aus diesem Grund kann es vernünftig sein, bis zum Diplom zu warten, um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

Gespräch mit dem Vorgesetzten

Häufig stelle ich in der Beratung fest, dass der erste logische Schritt, nämlich das Gespräch mit dem Vorgesetzten oder mit der HR-Abteilung, nicht gemacht wird. Teilweise fehlt der Mut. Die Initiative liegt beim Beratenden, um ein Gespräch zu bitten. Als Vorbereitung darauf braucht es die Auseinandersetzung mit der eigenen Situation und der bisherigen Entwicklung sowie die Bereitschaft, vom Vorgesetzten eine Einschätzung der eigenen Entwicklung entgegenzunehmen. Wichtig ist zudem die Klärung, wo man in einigen Jahren sein will. Mit einem eigenen Zielbild, das den Studienabschluss integriert, handelt man proaktiv und wirkt im Gespräch selbstbewusst und klar. Bleibt der Arbeitgeber vage und zeigt keine erkennbaren Schritte, Ihnen entgegenzukommen, ist es Zeit, sich mit dem nächsten Karriereschritt ausserhalb der Firma auseinanderzusetzen.

Sich darauf konzentrieren, was man beeinflussen kann

Wenn es aus Ressourcengründen nicht sinnvoll ist, sofort einen neuen Job zu suchen, konzentrieren Sie sich darauf, was Sie beeinflussen können, um Ihrem Zielbild auch im aktuellen Job näher zu kommen.

  • Job-Gestaltung: Was brauche ich in meinem CV an Erfahrungen und Resultate, damit ich meine Chancen bei der nächsten Jobsuche erhöhe? Dazu gehören Verantwortungen in Projekten, ein Scannen von Vernetzungsmöglichkeiten mit Personen, die mich unterstützen können oder ein Thema für die Bachelor- bzw. Masterarbeit zu wählen, die dem Zielbild nützen.
  • Pilotieren: Was kann ich ausprobieren, um zusätzliche Erfahrungen zu sammeln? Welche kleinen Experimente kann ich ohne grossen Aufwand starten?
  • Abgrenzen: Identifizieren Sie die wichtigsten Aufgaben und Projekte und konzentrieren Sie sich darauf. Lernen Sie, selbstbewusst "nein" zu unwichtigen oder weniger dringenden Aufgaben zu sagen, ohne sich schuldig zu fühlen oder sich rechtfertigen zu müssen. Bleiben Sie dabei respektvoll und professionell. Wichtig ist auch, Ihrem Vorgesetzten Arbeitslast und Kapazitäten zu kommunizieren und um Unterstützung bei der Priorisierung oder Delegation von Aufgaben zu bitten.
  • Mindset: Ein positiver Mindset bei frustrierenden Erlebnissen und Aufgaben beinhaltet die bewusste Entscheidung, die Herausforderungen als Chancen zu betrachten und sich auf das zu konzentrieren, was kontrolliert werden kann. Anstatt sich von Frustration zermürben zu lassen, richtet man seine Energie darauf, Lösungen zu finden und die Fähigkeit zur Selbstmotivation zu stärken. Es geht darum, optimistisch zu bleiben, und die eigene Denkweise auf konstruktive Weise zu beeinflussen.

Wenn man im Job nicht weiterkommt…

In meiner Rolle als Career Advisor bei Swiss Leaders habe ich in den vergangenen zwei Wochen mehrere Beratungsgespräche mit Kalaidos FH-Studierenden geführt, in denen die zentrale Frage lautete: Soll ich mir einen neuen Job suchen?

Auch wenn die Rahmenbedingungen unterschiedlich sind, gibt es doch Gemeinsamkeiten in der Problemstellung der Ratsuchenden: Sie sind ehrgeizig, übernehmen gerne Verantwortung, wollen Neues ausprobieren und sich weiterentwickeln. Ihre Arbeitgeber profitieren von dieser Einstellung. Sie übertragen ihnen mehr Aufgaben und nutzen ihr "Growth-Mindset", oftmals jedoch ohne die Funktion, Verantwortung oder den Lohn entsprechend anzupassen. Oftmals bleiben die Arbeitgeber vage in Bezug auf nächste Karriereschritte.

Soll man den Job wechseln?

Ich versuche in der Beratung als erstes herauszufinden, warum jemand den Job wechseln will. Ist es die Unternehmenskultur, sind es die Menschen, mit denen man zusammenarbeitet, oder gibt es etwas anderes, das einem belastet? Indikatoren für einen möglichen Jobwechsel sind:

  • Fehlende Wertschätzung: Man wird nicht gehört, es fehlt an Respekt und man wird ausgenutzt. Warnsignale sind fehlende Dankbarkeit, hektische Kommunikation per E-Mails, unrealistische Fristen und Erwartungen sowie Missachtung des Privatlebens oder Mikromanagement.
  • Lustlosigkeit, Müdigkeit: Wenn "Auszeiten" fehlen und Grenzen nicht respektiert werden, führt dies zu einem Ressourcenverschleiss. Solche körperlichen Anzeichen, die länger andauern, sind Gift und haben Auswirkungen auf alle Lebensbereiche.
  • Nichts Neues lernen: Viele Ratsuchenden sind ehrgeizig und wollen herausgefordert sein. Das Gefühl des Stagnierens und wichtige Jahre zu vergeuden, führt zu Frustrationen.

Das Situationsdiagramm, das vor dem Beratungsgespräch ausgefüllt wird, vermittelt einen ersten Eindruck über die eigenen Ressourcen. Habe ich die Ressourcen, neben der Arbeit, dem Studium und dem Privatleben den Stress durch Jobsuche auf mich zu nehmen? Es erfordert Mut, sich zu entscheiden, den aktuellen Job zu kündigen. Zudem kann eine frustrierende Jobsuche entstehen, wenn im Lebenslauf Erfolge und Erfahrungen fehlen, die dem Personalverantwortlichen signalisieren, dass man für den nächsten Karriereschritt bereit ist. Aus diesem Grund kann es vernünftig sein, bis zum Diplom zu warten, um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

Gespräch mit dem Vorgesetzten

Häufig stelle ich in der Beratung fest, dass der erste logische Schritt, nämlich das Gespräch mit dem Vorgesetzten oder mit der HR-Abteilung, nicht gemacht wird. Teilweise fehlt der Mut. Die Initiative liegt beim Beratenden, um ein Gespräch zu bitten. Als Vorbereitung darauf braucht es die Auseinandersetzung mit der eigenen Situation und der bisherigen Entwicklung sowie die Bereitschaft, vom Vorgesetzten eine Einschätzung der eigenen Entwicklung entgegenzunehmen. Wichtig ist zudem die Klärung, wo man in einigen Jahren sein will. Mit einem eigenen Zielbild, das den Studienabschluss integriert, handelt man proaktiv und wirkt im Gespräch selbstbewusst und klar. Bleibt der Arbeitgeber vage und zeigt keine erkennbaren Schritte, Ihnen entgegenzukommen, ist es Zeit, sich mit dem nächsten Karriereschritt ausserhalb der Firma auseinanderzusetzen.

Sich darauf konzentrieren, was man beeinflussen kann

Wenn es aus Ressourcengründen nicht sinnvoll ist, sofort einen neuen Job zu suchen, konzentrieren Sie sich darauf, was Sie beeinflussen können, um Ihrem Zielbild auch im aktuellen Job näher zu kommen.

  • Job-Gestaltung: Was brauche ich in meinem CV an Erfahrungen und Resultate, damit ich meine Chancen bei der nächsten Jobsuche erhöhe? Dazu gehören Verantwortungen in Projekten, ein Scannen von Vernetzungsmöglichkeiten mit Personen, die mich unterstützen können oder ein Thema für die Bachelor- bzw. Masterarbeit zu wählen, die dem Zielbild nützen.
  • Pilotieren: Was kann ich ausprobieren, um zusätzliche Erfahrungen zu sammeln? Welche kleinen Experimente kann ich ohne grossen Aufwand starten?
  • Abgrenzen: Identifizieren Sie die wichtigsten Aufgaben und Projekte und konzentrieren Sie sich darauf. Lernen Sie, selbstbewusst "nein" zu unwichtigen oder weniger dringenden Aufgaben zu sagen, ohne sich schuldig zu fühlen oder sich rechtfertigen zu müssen. Bleiben Sie dabei respektvoll und professionell. Wichtig ist auch, Ihrem Vorgesetzten Arbeitslast und Kapazitäten zu kommunizieren und um Unterstützung bei der Priorisierung oder Delegation von Aufgaben zu bitten.
  • Mindset: Ein positiver Mindset bei frustrierenden Erlebnissen und Aufgaben beinhaltet die bewusste Entscheidung, die Herausforderungen als Chancen zu betrachten und sich auf das zu konzentrieren, was kontrolliert werden kann. Anstatt sich von Frustration zermürben zu lassen, richtet man seine Energie darauf, Lösungen zu finden und die Fähigkeit zur Selbstmotivation zu stärken. Es geht darum, optimistisch zu bleiben, und die eigene Denkweise auf konstruktive Weise zu beeinflussen.

Event Start Date: 15.03.2024 01:00